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Leitbild der Einrichtung

Was uns bewegt

Der Verein Vielmehr für alle! Verein für Bildung, Wohnen und Teilhabe entstand 2012 als Initiative zur Bildungsförderung junger Menschen mit Fluchterfahrung. Besonders junge Menschen im laufenden Asylverfahren haben einen erschwerten bis verunmöglichten Zugang zu Bildung in Österreich.

Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchterfahrung sind in vielerlei Hinsicht eine besonders marginalisierte Gruppe. Traumatisierungen im Herkunftsland, auf der gefährlichen Flucht nach Österreich, der unsichere Aufenthaltsstatus und der Mangel an finanziellen Ressourcen und sozialen Unterstützungsnetzen stellen nur manche der Belastungen dar, die ein Anschlussfinden in der Gesellschaft überaus schwer machen.

Daraus entsteht ein Bedarf an Unterstützung und Maßnahmen, der über die öffentlich finanzierten Maßnahmen hinausreicht. Initiativen aus der Zivilgesellschaft haben in den letzten Jahren viele Aufgaben des öffentlichen Interesses übernommen und sind unentbehrlich bei der Bewältigung der sozialen Problemlagen geworden.

Integration ist nicht gleich Integration

Die Vielmehr für alle! Verein für Bildung, Wohnen und Teilhabe vereint zivilgesellschaftliches Engagement und professionelle Leistungen zur Unterstützung dieser Gruppe hinsichtlich der realen Bedarfe für eine echte Integration in die Gesellschaft. Hierfür setzen wir Maßnahmen zu den Themen Bildung, Wohnen, Gesundheit und Arbeit um.

Wir sind eine Initiative

 

... für eine vielfältige Gesellschaft, in der alle wechselseitig von den Talenten, Fähigkeiten und Ressourcen der anderen profitieren

Integration verstehen wir als einen Prozess, in dem Personen durch Hilfen der Aufnahmegesellschaft in die Lage versetzt werden, innere psychische Stabilität und Gesundheit sowie äußere materielle Absicherung, berufliche und soziale Lebensperspektiven zu erlangen. Vordergründig für echte Integration ist die Möglichkeit der Teilhabe an gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen.

... die kritisches Denken in der Gesellschaft fördert und durch Empowerment dazu beiträgt, dass junge Menschen selbstbewusst am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Integration darf nicht verstanden werden als Anpassung Einzelner an unhinterfragbare Gegebenheiten. Demokratische Gesellschaften leben davon, ihrer Diversität Ausdruck zu verleihen. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit, denn diese lässt sich nur in einem Dialog auf Augenhöhe erreichen. Daher richten sich die Aktivitäten des Vereins an die österreichischen Institutionen zu. Mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen, wie Seminaren und Workshops, binden wir operative und leitende Kräfte der Bildungs-, Kunst- und Kultureinrichtungen in ein Lernen und Reflektieren der eigenen Praxis hinsichtlich der Zielgruppe junger Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung ein. Damit sollen die Einrichtungen der Gesellschaft nicht nur zugänglich sondern auch gerechter im Hinblick auf Teilhabe und Erfolgschancen für junge Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund gemacht werden.

... die gesellschaftliche Ausschließung, wie Rassismus, Sexismus, Homophobie in den Blick nimmt und in ihrer intersektionellen Ausprägung behandelt.

In allen Vereinsbereichen ist das Engagement ehrenamtlicher MitarbeiterInnen ein unverzichtbarer Bestandteil um die Ziele des Vereins zu erreichen. Durch das Einbinden der Bevölkerung entstehen auf vielfältige Weise persönliche Beziehungen, die der Ausgrenzung und Isolation von geflüchteten Menschen entgegenwirken. Nicht zuletzt verfügen wir dank der breiten personellen Basis über multidisziplinäres Wissen, das wichtige Innovationsimpulse liefert und das Decken oftmals höchst individueller Bedarfe und Bedürfnisse erleichtert.

... die Kultur als Ausdruck der eigenen Identität sieht, die sich gemeinsam mit den Veränderungen und Brüchen der eigenen Biographie laufend verändert.

Wir öffnen verschlossene Türen und erschließen neue Räume für Menschen, die aufgrund ihrer kulturellen Identität oder ihres rechtlichen Aufenthaltsstatus systematisch ausgegrenzt werden.

Das verstehen wir als gemeinnützigen Auftrag.

Bildung: PROSA – Projekt Schule für Alle!

 

Im Rahmen des Vereinsbereichs PROSA – Projekt Schule für Alle! werden Basisbildungs- und Pflichtschulabschlusskurse für die Zielgruppe junger Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung konzipiert und abgehalten. Unsere Bildungstätigkeit findet im Dreieck von Sozialarbeit – Unterricht – sozialer Inklusionsarbeit/Nachbarschaftsarbeit statt. Diese Konzeptionierung verstehen wir als PROSA-PRINZIP. Flucht ist eine emotional belastende Erfahrung und braucht eigene Räume zur Bearbeitung. Sozialarbeit, die direkt am Lernort wirkt, ermöglicht den emotionalen und sozialen Folgen der Flucht einen Platz zu geben, damit Lernen gelingen kann und individuelle Vertrauenspersonen, Buddys, stehen als Bezugspersonen zur Verfügung.

 

Wohnen: Flüchtlinge Willkommen Österreich

 

Flüchtlinge Willkommen Österreich bietet Flüchtlingen die Möglichkeit niederschwellig Wohnraum inmitten der Gesellschaft zu erhalten. Räumliche Isolation und Segregation in Massenquartieren verzögern und verhindern den Prozess der Integration. Wohngemeinschaften und Privathaushalte verfügen über Wohnraumkapazitäten, die mithilfe von Flüchtlinge Willkommen Österreich an geflüchtete Menschen vermittelt werden. Der individuelle Kontakt auf Augenhöhe und das Teilen eines gemeinsamen Wohnalltags ermöglichen auf niederschwellige und nachhaltige Weise Integration und ein solidarisches Zusammenleben.

 

Gesundheit: [HOME]

 

Das Projekt [HOME] unterstützt Menschen mit Fluchterfahrung, sich ein neues Zuhause zu schaffen. Zuhause ist ein sicherer Raum, von dem aus die eigene Lebensrealität freudvoll gestaltet werden kann. Das Projekt hat drei Standbeine: INGA, die Initiative Gesundheit für Alle, fokussiert auf die Förderung und Aufrechterhaltung der psychischen wie körperlichen Gesundheit. Das Buddyprojekt ermöglicht Begegnungen auf Augenhöhe und den Aufbau von stabilen Beziehungen. Die #openschoool schafft durch vielfältige Workshops eine Begegnungszone, in der Menschen unabhängig von Herkunft oder Asylstatus miteinander agieren und voneinander lernen können.

 

Arbeit: WORK:IN

Work:in begleitet junge Geflüchtete in die Berufswelt. Kurse zur Berufsorientierung, Exkursionen zu Unternehmen, Schnuppertage sowie Praktika geben einen Überblick über die Arbeitslandschaft in Österreich. work:in-Buddies bieten mit ihrer Berufserfahrung zusätzliche Unterstützung. Gemeinsam finden wir Unternehmen, die jungen Geflüchteten mit einer Lehrstelle oder einem Arbeitsplatz eine langfristige Perspektive geben.

Sina Farahmandnia
Obmann

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